Egal ob Sie Berufseinsteiger sind oder zu den erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören: Versicherungen für Arbeitnehmer sind ein Thema, das alle beschäftigt. Welche Versicherungen sind verpflichtend, welche sind freiwillig? Welche Versicherungen sind dringend zu empfehlen oder welche stellen eher eine Ergänzung dar? Im folgenden Artikel finden Sie Antworten!

Inhaltsverzeichnis:

  1. Gesetzliche Versicherungen für Arbeitnehmer
  2. Wichtige Versicherungen für Arbeitnehmer auf freiwilliger Basis
  3. Betriebliche Altersvorsorge hat eigene Regeln
  4. Rechtsschutzversicherung für Arbeitnehmer
  5. Fazit: Gut abgesichert für den Fall der Fälle

Gesetzliche Versicherungen für Arbeitnehmer

Ein Schutz gegen elementare Risiken wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit ist heute eine Selbstverständlichkeit. Ab dem ersten Arbeitstag zählt eine gesetzliche oder private Krankenversicherung natürlich zu den Pflichtversicherungen, die jeder hat – und haben muss. Ebenso sind die monatlichen Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung sowie in die Arbeitslosenversicherung gesetzlich geregelt. Schauen wir uns diese Pflichtversicherungen im Detail näher an.

Krankenversicherung: Gesetzlich oder privat

Arbeitnehmer sind in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert. Sie stellt die medizinische Versorgung im Krankheitsfall sicher. Darüber hinaus haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf das sogenannte Krankengeld. Dies ist eine Lohnfortzahlung, die finanzielle Sicherheit bietet, wenn sie länger als sechs Wochen am Stück arbeitsunfähig sein sollten.

Wichtig zu wissen: Wenn Ihr Einkommen die Versicherungspflichtgrenze (neu ab 2024: 69.300 Euro pro Jahr) übersteigt, können Sie frei auswählen, ob Sie das Angebot der gesetzlichen Krankenversicherung annehmen oder sich privat krankenversichern möchten.

Vorsorge für den Ruhestand und Schutz bei Arbeitslosigkeit

Zu weiteren gesetzlichen Pflichtversicherungen für Arbeitnehmer zählen ferner die Rentenversicherung sowie die Arbeitslosenversicherung. Die Beiträge dafür werden anteilig von Arbeitgeber und Arbeitnehmer übernommen. Der Arbeitgeber zieht die Arbeitnehmer-Anteile vom Bruttogehalt ab und führt diese direkt an die zuständige Kasse ab.

Die gesetzliche Rentenversicherung deckt die Bausteine Altersvorsorge und Erwerbsminderungsrente ab. Die Leistungen der Arbeitslosenversicherung umfassen neben Leistungen bei einem Jobverlust zusätzlich die Zahlung von Kurzarbeitergeld, Insolvenzgeld, Winterausfall- und Schlechtwettergeld sowie die Unterstützung von Maßnahmen zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

Betriebliche Versicherungen für Arbeitnehmer: Absicherung bei Pflege

Ebenso wie der Abschluss einer Krankenversicherung ist auch die Pflegeabsicherung für Arbeitnehmer in Deutschland verpflichtend vorgeschrieben. Personen in der gesetzlichen Krankenversicherung sind bei ihrer Krankenkasse pflegeversichert, Privatversicherte wiederum schließen eine private Pflegepflichtversicherung ab. Auch bei dieser Sozialversicherung trägt der Arbeitgeber die Hälfte der Kosten, beziehungsweise leistet bei Privatversicherten einen Zuschuss.

Verpflichtend für Arbeitnehmer: Gesetzliche Unfallversicherung

Zu den wichtigen Versicherungen für Arbeitnehmer zählt ebenso die gesetzliche Unfallversicherung. Sie tritt bei Arbeitsunfällen sowie bei Wegeunfällen ein und sichert Arbeitnehmer finanziell ab, wenn es während der Ausübung der beruflichen Tätigkeit sowie auf direkten Wegen von und zur Arbeit zu einem Unfall kommt.

Träger der gesetzlichen Unfallversicherung sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften und die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft. Außerdem zählen dazu öffentliche Versicherungsträger wie Unfallkassen, Landesunfallkassen und Gemeindeunfallversicherungsverband.

Die gesetzliche Unfallversicherung ist eine Versicherung, die Arbeitgeber für ihre Angestellten abschließen müssen. Eine private Unfallversicherung leistet im Regelfall auch bei Unfällen während der Arbeitszeit. Allerdings wird diese vom Arbeitnehmer selbst abgeschlossen. Sie ergänzt den gesetzlichen Versicherungsschutz, kann diesen aber nicht ersetzen.

Wichtige Versicherungen für Arbeitnehmer auf freiwilliger Basis

Neben den gesetzlichen Versicherungen für Arbeitnehmer gibt es eine Vielzahl weiterer Versicherungen, die freiwillig auf privater Basis abgeschlossen werden können. Welche Versicherungen sind dabei für berufstätige Menschen besonders empfehlenswert? Im Folgenden finden Sie eine Übersicht dazu.

Kfz-Haftpflichtversicherung: Ohne sie geht es nicht

Wenn Sie ein eigenes Auto besitzen, wissen Sie: Ohne Kfz-Haftpflichtversicherung können Sie kein Auto zulassen. Während die Haftpflicht die Schäden anderer Verkehrsteilnehmer übernimmt, die möglicherweise von Ihnen verursacht werden, tritt eine zusätzliche, optionale Teil- oder Vollkaskoversicherung für Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug ein.

Haftpflicht: Gut geschützt für den Alltag

Zu den freiwilligen Versicherungen, die sich für jeden Haushalt empfiehlt, zählt die

Privathaftpflichtversicherung. Sie wird privat abgeschlossen und trägt Schäden, die Sie oder Ihre Familienmitglieder möglicherweise einer anderen Person zufügen.

Finanzielle Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit

Was passiert, wenn man so sehr erkrankt, dass man nicht mehr einer geregelten beruflichen Tätigkeit nachgehen kann? Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet für Arbeitnehmer einen sinnvollen und besonders wichtigen Schutz. Diese empfehlenswerte Versicherung deckt im Falle einer Berufsunfähigkeit Ihr Nettoeinkommen ab. Tipp: Empfehlenswert ist es, diese Versicherung möglichst in jungen Jahren abzuschließen, das hält die Kosten niedrig.

Zusätzlicher Schutz für den Krankheitsfall

Krankenzusatzversicherungen zählen zu den Policen, die nicht dringend notwendig, aber dennoch empfehlenswert sind. Eine Behandlung durch den Chefarzt, Einzelzimmer bei einem Krankenhausaufenthalt, Übernahme der Kosten für Heilpraktiker-Behandlungen oder Leistungen für Zahnersatz: Die Krankenzusatzversicherungen decken jeweils unterschiedlichste medizinische Bereiche ab. Sie können, beispielsweise bei einem Zahnimplantat, hohe Kosten abfedern, die über die gesetzliche Krankenversicherung nicht abgedeckt sind.

Unfallversicherung: Zusätzlicher privater Schutz

Als Ergänzung zur gesetzlichen Unfallversicherung kann eine private Unfallversicherung sinnvoll sein. Das gilt vor allem, wenn Sie in Ihrer Freizeit sehr aktiv sind und beispielsweise viel Sport treiben. Die Leistungen unterscheiden sich dabei deutlich, eine individuelle Beratung und ein genaues Vergleichen sind daher immer wichtig.

Betriebliche Altersvorsorge hat eigene Regeln

Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf eine betriebliche Altersvorsorge, die das Unternehmen abschließt. Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter beim Vermögensaufbau unterstützen, indem sie sich finanziell beteiligen.

Der Betrieb ist aufgrund der eingesparten Sozialabgaben dazu verpflichtet, einen Zuschuss von 15 Prozent zu erbringen. Höhere Zuschüsse sind optional. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Blog-Artikel zur Betrieblichen Altersvorsorge.

Rechtsschutzversicherung für Arbeitnehmer

Ärger mit einer Urlaubsbuchung, Streit mit dem Nachbarn oder handfeste Probleme mit dem Arbeitgeber: In vielen Fällen führt an einer rechtlichen Beratung und an einem anwaltlichen Beistand kein Weg vorbei. Das kann allerdings teuer werden. In diesem Fall treten verschiedene Produkte aus dem Bereich der Rechtsschutzversicherungen ein – keine Pflichtversicherung für Arbeitnehmer, aber durchaus empfehlenswert.

Gerade bei Auseinandersetzungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern kann sich die Absicherung auszahlen. Gut für Sie: Mit einer Mitgliedschaft in der unabhängigen Arbeitnehmervertretung AUB verfügen Sie automatisch über einen Arbeitsgerichtsrechtsschutz bei der ARAG. Die kostenlose Erstberatung durch unsere Fachanwälte für Arbeitsrecht ist dabei bereits inklusive!

Fazit: Gut abgesichert für den Fall der Fälle

Vorsorge ist besser als Nachsicht! Dieses geflügelte Wort trifft im Alltag immer wieder zu. Ob Krankheit, Berufsunfähigkeit oder rechtliche Auseinandersetzungen: Viele Versicherungen für Arbeitnehmer sind Pflicht, andere Versicherungen sind freiwillig und sinnvoll. Wie das eigene Vorsorge- und Versicherungskonzept aussieht, hängt stets von vielen individuellen Faktoren ab. Unsere Tipps: Überlegen Sie gut, vergleichen Sie gründlich und lassen Sie sich vor einem Abschluss umfassend beraten!

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